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Libra - �asopis Hrvatskog kulturnog kluba
 

Eigen-artiges aus der Schweiz: Harmonie über alles

Wenn Sie eine Schweizer Banknote zur Hand nehmen, so können Sie deren Wert in vier Sprachen lesen. Für Analphabeten gibt es noch eine Zahl.

Unser föderalistischer Staat macht überall dort auf Harmonie, wo es ihm nützlich ist. Nur wird Harmonie mal so, mal anders ausgelegt. Beispiele gefällig?

Seit 1999 steht im Artikel 4  der Bundesverfassung, dass die Schweiz (Suisse, Svizzera, Svizra ) 4 Landessprachen kennt: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.

Das heisst aber nicht, dass wir 4 gleichwertige Amtssprachen haben. Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Wer Rätoromanisch als Muttersprache hat, kann Anfragen in seiner Sprache stellen und bekommt auch Antwort in Rätoromanisch. Diese Regelung gilt aber nur auf Bundesebene, nicht im Kanton oder in der Gemeinde. Dort müssen die Behörden nur in den oben genannten drei Amtssprachen Antwort geben, es ist ihnen frei gestellt, ob sie weitergehen wollen.

Typisch schweizerisch!

Diese typische schweizerische Eigenart finden Sie auch in der Bildungspolitik. Das Schweizervolk hat mit „grosser Mehrheit“ (über 86 %) bei einer Stimmbeteiligung von knapp 28% einem neuen Bildungsartikel zugestimmt, der eine Harmonisierung im Schulwesen anstrebt. Dieser Artikel ist weit gefasst und lässt den Kantonen viel Spielraum. Er sieht ein gemeinsames Einschulungsalter und eine einheitliche obligatorische Schuldauer vor.

Was machen unsere vielsprachigen Kantone damit?

Einige wählen als erste Fremdsprache Englisch, andere eine Landessprache. Englisch ist aber noch keine Landessprache. Die Globalisierung der Wirtschaft lässt grüssen! Diese Freiheit der Kantone im Bildungswesen und auch auf anderen Gebieten nennen wir „Kantönligeist“, allgemein als Föderalismus bekannt. Bei einer Volksbefragung im Jahre 2000 haben in der Schweiz nur 1% der Einwohner Englisch als Muttersprache angegeben. Sogar die Sprachgruppe Serbisch / Kroatisch war prozentual stärker vertreten.

Das Harmoniebedürfnis vieler Eltern im Schulbereich ist verständlich. Die Berufswelt verlangt Mobilität. Die Eltern müssen zum Beispiel wegen eines Stellenwechsels in einen anderen Kanton ziehen. Dies kann für Schulkinder negative Auswirkungen haben. Dies betrifft in der Schweiz aber nur eine kleine Zahl von Kindern, die den Kanton  und somit das Schulsystem wechseln. Wenn aber die Kantone in der Wahl der ersten Fremdsprache und in der Wahl der Eingangsstufe, d.h. dem ehemaligen Kindergarten und der ersten Klasse, frei sind, komme ich zu einem nicht ganz ernst zu nehmenden Vorschlag, der jedoch allen dienen könnte:

Wir wählen als neue Amtssprache Englisch! Es ist schliesslich keine moderne Erfindung, dass eine Fremdsprache auch Amtssprache wird. Einige europäische Parlamente haben noch im 19. Jahrhundert in Latein verhandelt.

Die Vereinfachung auf Englisch spart Übersetzungskosten. Der Unterricht an allen Schweizerschulen muss auf Englisch erfolgen. Die Kosten für die Ausbildung der Lehrpersonen können aus dem erwähnten Sparpotenzial bezahlt werden. Die Schweizer Dialekte werden auf dem Pausenplatz gepflegt. Wo nötig, sind Fachpersonen mit Fachausweisen als Hilfskräfte beizuziehen. Kinder mit Defiziten im örtlichen Dialekt besuchen Sonderkurse, bei denen auch ein Elternteil anwesend sein muss. Unsere Kids werden von Streetworkern begleitet, Locations für Special Events stehen zur Verfügung, Infos für interessierte Ausländer und uneinsichtige Schweizer gibt es beim nächsten Ticketcorner! Echt cool.

Es lebe die Harmonie und der Sprachensalat!


Text: Walter Hunkeler

Aus der Libra Nr. 23 (2008), der Zeitschrift des Kroatischen Kulturklubs der Schweiz

 
 
 
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