Alter und Migration
Alter und Migration sind die aktuellen Themen in der Schweiz geworden. Von 1.4 Mio. Ausländern die in der Schweiz leben, sind ca. 220 000 älter als 55. Allein in Zürich wird die Zahl der Ausländer, die älter als 80 Jahre sind, in der Periode zwischen 2003 und 2020 um 100% steigen.
Die Resultate der Untersuchung »Alter und Migration« wie auch die langjährige Erfahrung zeigen bei dieser Ausländerkategorie folgendes:
- hohe Isolationsgefahr: die Leute sind sehr einsam und kennen ihre Rechte und Möglichkeiten bezüglich Leben im Alter (Pension, Krankenversicherung, ...) nicht
- Armutsrisiko ist grösser; Lebens- und Gesundheitszustand sind schlechter als bei der einheimischen Bevölkerung, Kranken- und Sozialversorgungssystem ist oft unerreichbar.
- Basierend auf Informationsmangel, schlechten Sprachkenntnissen, Angst und erschwertem Kontakt mit öffentlichen Einrichtungen, Angebote der einheimischen Institutionen aus dem Bereich des Versorgens im Alter (Spitex, Pro Senectute,...) werden nicht genug benutzt.
- Negative Beurteilung über die Möglichkeiten der Unterbringung in Altersheimen.
Basierend auf oben genannten Tatsachen, besteht dringende Notwendigkeit für eine »Vorbereitung auf das Alter« und Informationsvermittlung bei dieser Bevölkerungskategorie.
Diese Problematik wurde zum aktuellen Thema in staatlichen und politischen Institutionen des Landes wie zum Beispiel:
- Büro der Altersheime der Stadt Zürich hat ein Programm der zusätzlichen Ausbildung der Angestellten und Volontäre für die Arbeit mit alten Einwanderern gestartet.
- Ausländerbeirat ist Beratungskommission der Stadtverwaltung Zürich, gegründet 2005, um unter anderem, ältere Einwanderer bezüglich ihre Rechte besser zu informieren. Kontaktadresse ist: www.auslaenderbeirat.ch i info@auslaenderbeirat.ch.
- Arbeitsgruppe Alter SP (SDP) der Stadt Zürich und second@s-plus haben bezüglich der Problematik Alter und Migration eine Versammlung am 22. April 2006 organisiert und mit Einwanderern erster Generation im Kanton Zürich über das Problem Alter diskutiert.
- Um den besseren Kontakt mit älteren Einwanderern herzustellen und besser zu informieren, ist vor einigen Monaten das Projekt AltuM (Alter und Migration) in Zusammenarbeit mit HEKS und Pro Senectute des Kantons Zürich gestartet. Mehr Information über den Projekt erfahren Sie bei: www.heks.ch, Kontaktadresse: kalamujic@heks.ch.
Aida Kalamujic
Geboren in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina), von Beruf diplomierte Juristin, verheiratet und Mutter einer 16 jährigen Tochter. In der Schweiz engagierte sie sich in zahlreichen Programmen der Asylorganisation des Kantons Zürich. Seit zwei Jahren arbeitet sie als Sozialpädagogin im Rötel Center, als Dolmetscherin für Medios und seit einigen Monaten als Leiterin des Projektes AltuM bei der HEKS (Hilfswerk der Evangelischen Kirche Schweiz). Sie ist Mitglied im »Ausländerbeirat« der Stadt Zürich und Präsidentin der Verwaltung FEMI (Kultur und Bildungshaus für Migrantinnen).
Bis zum nächsten Mal, Aida Kalamuji�
Aus der Libra Nr. 16, Zeitschrift des Kroatischen Kulturklubs |