SchlossTrako��an -
eine Perle der kroatischen geschichtlichen und l�ndlichen Landschaft
Die Touristen, die hauptsächlich die kroatische Adriaküste besuchen, würden einig sein und die Stadt Dubrovnik eine Perle Kroatiens nennen. Aber die Mehrheit der Touristen weiss nicht, dass im Landesinneren, hinter sanften grünen Hügeln der kroatischen Zagorje, sich
noch eine Perle der kroatischen geschichtlichen und ländlichen Landschaft verbirgt – das Schloss Trakoš�an.
Trakoš�an hat eine spezifische Lage, weil es nahe der kroatischen Staatsgrenze mit Slowenien liegt. Die Touristen, die nach Kroatien reisen, sollten im Voraus informiert sein, dass Schloss Trakoš�an überhaupt existiert oder der Weg zum Schloss sollte besser ausgeschildert sein. Viele Touristen fahren vorbei und wissen nicht, dass sie so ein unvergessliches Erlebnis verpassen. Touristen, die sich für dieses Abenteuer entscheiden, erleben etwas ganz Wunderschönes. Der Weg schlängelt sich durch schattenreiche und üppige Wälder auf die Berghänge der Zagorje. Nach 15 Minuten angenehmer Fahrt verändert sich plötzlich die Landschaft. Die Strasse führt uns zum Bednjanska Tal, wo sich das weisse Schloss Trakoš�an stolz empor hebt. Es bietet sich ein prächtiger, märchenhafter Anblick, eine vollkommene Harmonie zwischen Mensch und Landschaft. Das erste, was man bemerken kann, ist, dass das Schloss wie auch Natur und Landschaft sorgfältig erhalten sind.
Trakoš�an entstand im 13. Jahrhundert im Verteidigungssystem des nordwestlichen Kroatiens als kleinere Beobachtungsfestung für die Kontrolle des Weges von Ptuj zum Tal von Bednja. Nach der Legende hat Trakoš�an seinen Namen von der Festung Thacorum erhalten, die es angeblich in der Antike gab. Eine weitere Legende besagt, dass sie nach den Rittern Drachenstein benannt wurde, die im frühen Mittelalter in diesen Gebieten herrschten. Trakoš�an wird 1334 zum ersten Mal in geschriebenen Dokumenten erwähnt. Die Herrscher der Festung in den ersten Jahrhunderten sind nicht bekannt, man weiss erst, dass seit Ende des 14. Jahrhunderts die Besitzer die Grafen von Celje sind, die gleichzeitig über die ganze Grafschaft von Zagorje herrschten. Bald stirbt diese Familie aus und Trakoš�an trifft das gleiche Schicksal wie alle anderen Besitztümer der Familie, die verkleinert werden und verschiedene Herrscher haben. Bei dieser Teilung wurde Trakoš�an als einheitliches Gut zuerst dem Feldherrn Jan Vitovac zugeteilt und dann lvanis Korvin, der es seinem Vize-Banus lvan Gyulay schenkt. Diese Familie behält das Schloss drei Generationen lang und stirbt dann 1566 aus. Danach übernimmt der Staat das Gut. König Maximilian schenkte Juraj
Draskovic (1525 1587) das Gut für seine erwiesenen Dienste, und zwar zuerst persönlich und dann zur Nutzniessung seiner Erben. So kam schliesslich Trakoš�an 1584 in den Besitz der Familie Draskovic. Während der Blütezeit des Schlossbaus in Zagorje in der zweiten Hälfle des 18. Jahrhunderts wird Trakoš�an verlassen. Das Schloss beginnt zu verfallen, und erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts interessiert sich die Familie für das Anwesen, ganz im Geiste der neuen Zeit, der romantischen Rückkehr zur Natur und Tradition. In diesem Sinne erneuert der Untermarschall Jurai V. Draskovic die Stadt zu einem Residenzschloss und den umliegenden Park zu einer romantischen Parkanlage. Die nächsten Generationen verweilen bis 1944 zeitweise in Trakoš�an. Danach wandern sie nach Österreich aus, und kurz danach wird das Schloss nationalisiert. lm Jahr 1953 wird ein
Museum mit ständiger Ausstellung gegründet. Heute ist das Schloss im Besitz der Republik Kroatien.
Die Museumsausstellung wird seit 1952 in Phasen eingerichtet, so dass sie auch heute noch nicht ganz {fertig ist. Die ständige Ausstellung ist ambiental in ihrer ursprünglichen Funktion. Die Gegenstände stammen aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert und befinden sich in den einzelnen Räumen, die Einheiten der lnneneinrichtung darstellen. Das Schloss besteht aus vier Niveaus: dem niedrigen und hohen Erdgeschoß sowie dem ersten und zweiten Stockwerk. Trakoš�an ist eine der am schönsten geformten und gepflegtesten Parkanlagen mit üppiger Vegetation, interessantem Ausblick und Panorama, so dass es das einzigartige Erlebnis der unangetasteten Natur in Verbindung mit einem interessanten touristischen Angebot verknüpft.
Ana Madirazza
Übersetzung: S. Cufer
Aus der Libra Nr. 17-18, Zeitschrift des Kroatischen Kulturklubs |