Iskopine
- Wo liegt Shakespeares "Illyrien"?
Godine 1981. izvedena je u z�ri�kom
kazali�tu "Schauspielhaus" Shakespearesova drama "Na tri kralja
ili kako ho�ete". Kriti�ar i tada�nji urednik kulture u Neue Z�rcher
Zeitungu, Hanno Helbling, naslovio je svoju kritiku "Gdje se nalazi
Shakespearesova Ilirija?". To je bila zgodna prilika upozoriti
�itatelje te novine na zbiljsko postojanje zemlje koju je ovaj veliki
umjetnik imao pred o�ima onako kako su mu je opisivali na�i dubrova�ki
mornari i trgovci vinom i ju�nim vo�em. Bio sam jako iznena�en velikodu�nom
gestom urednika koji je moj tekst odmah uvrstio u kulturnu rubriku i
platio odgovaraju�i honorar, premda sam se potajno nadao da �e ga mo�da
tek uzeti u rubriku "pisma �itatelja". Nehotice se dogodila vi�estruka
korist, a ponajvi�e sam se naravno radovao promicanju Hrvatske, zbog
�ega je, uostalom, tekst i nastao. Za one koji �ele original konzultirati
bilje�im da se tekst pojavio u NZZ-u, br. 110, 14. svibnja 1981, str.
38.
Tihomir Nui�
In der Ausgabe vom 2./3. Mai hat
Hg. diese Frage aufgeworfen unter dem Titel "Illyrisches Gaukelspiel"
anl�sslich der Auff�hrung von Shakespeares St�ck "Was ihr wollt" im
Schauspielhaus Z�rich. Und er hat die Frage mit dem Satz beantwortet:
"F�r Autor und Publikum, damals, weit weg."
Morton Luce hatte sich dieselbe
Frage gestellt (1908) und sie so beantwortet: "Illyria comes nearest
to the modern Dalmatia." Dalmatien galt dabei als italienisch, weil
es zu Shakespeares Zeiten unter Venedigs Herrschaft stand. Leslie Hotson
schrieb 1954: "What the Dalmatian-Croatian Illyria brought to mind was
thoughts of wild riot and drunkenness, and the lawless profession of
piracy."
Wie C. F. E. Spurgeon zeigt, hat
Shakespeare Motive f�r seine Dramen nicht nur aus der englischen und
europ�ischen Literatur und aus pers�nlichen Kontakten mit den in London
sich aufhaltenden Matrosen und Gesch�ftsleuten gesch�pft, sondern auch
aus den reichen englischen Reisebeschreibungen seiner Zeit. Sein Zeitgenosse
Richard Hakluyt (1552 ?-1616) hat als leidenschaftlicher Sammler von
Berichten und Dokumenten �ber die Reisen der Engl�nder im Jahre 1589
ein Werk mit dem Titel "The Principall Navigations, Voiages, and Dis-coveries
of the English Nation" ver�ffentlicht, das 1598-1600, in betr�chtlichem
Ausmass erweitert, erneut herausgegeben wurde. Unter anderem sind hier
auch Beitr�ge �ber Reisen durch "Illyrien" zu finden: �ber Robert Ketenensis,
der in Begleitung von "Hermannus a Dalmatian" reiste; �ber John Mandeuil,
der "land of Pannonia", "Sklauonia" und "Illyrium" als geographische
Bezeichnungen unterscheidet; �ber John Lock, der entlang der dalmatinischen
K�ste mit ihren vielen an Wein und Obst reichen Inseln nach Dubrovnik
segelt und dreissig Meilen von Dubrovnik auf Albanien st�sst; �ber Henry
Austel, der besonders die St�dte Zadar, �ibenik, Kor�ula und Dubrovnik
beachtet ... Ausserdem ist in London 1599 "The Theatre of the Earth"
von John Thorius erschienen, in dem "Illyrien" als ein Teil Slawoniens
beschrieben wird, der im Westen an Istrien und im Norden an Pannonia
grenzt. "Bosnia, Dalmatia, and Liburnia, were also in times past containend
in Illyria, but now the bounds of it are uncertaine."
Bei Shakespeare musste also "Illyrien"
weder einen lyrischen noch einen idyllischen Beigeschmack haben, noch
musste es eine romantische Illusion sein: "Illyrien" wurde als ein Land
an der �stlichen Adriak�ste beschrieben und von Italien unterschieden.
Als Zentrum von "Illyrien" wurde die freie Stadt Dubrovnik be-trachtet,
wozu auch der Handel, z. B. mit Wein, beigetragen haben mag. So werden
auch die Verse im St�ck III, 3, 18-24, mit Dubrovnik in Verbindung gesetzt.
Shakespeare hatte also den ziemlich
bestimmten geographischen und kulturell-geschichtlichen Begriff "Illyrien"
vor sich beziehungsweise Kroatien, dessen Name ihm aus einer Brosch�re
"Strange, Fearful and True News which Happened at Carlstadt in the Kingdom
of Croatia" bekannt war, aus der er nach G. B. Harrison vermutlich auch
die Reden im "King Lear", Akt 1, Szene 2, genommen hat.