29.01.2005.
"Politischer
Theaterskandal in Jugoslawien"
Povijest
biv�e dr�ave je zapravo u biti protuhrvatska povijest. Sve �to se govorilo
i pisalo bilo je ponajprije prosrpsko, premda se katkad �inilo da se
i njih kritizira, �to je bio �isti privid. Jugoslavenstvo je prvenstveno
bilo prosrpstvo, jer je Srbima najvi�e odgovaralo: bili su gospodari
u jednoj totalitarnoj dr�avi, koja je jedino njihovu dr�avotvornost
priznavala, �ivjeli su svi "zajedno", uspje�no �irili svoj dr�avni
teritorij (Srijem, Ba�ka, Banat, Boka Kotorska), a kao takvima im je
bio dopu�ten i kolonijalni odnos prema drugima (slijevanje nov�anih
sredstava u centralu, kulturna politika i sl.). Logi�na posljedica takvoga
odnosa bio je neprestani pritisak na Hrvate da bi ih se u�utkalo. Svaku
hrvatsku kritiku i svako hrvatske neslaganje svodilo se isklju�ivo na
usta�tvo. U Hrvatskoj nije mogao postojati uvjereni socijaldemokrat,
kr��anski demokrat, prava�, �lan selja�ke stranke i sl., a da ga se
odmah ne bi proglasilo usta�om tj. protudr�avnim elementom. To su Srbi
u Hrvatskoj kao peta kolona jako dobro znali i koristili. Kad im se
god to �inilo nu�nim, ukazivali bi na usta�tvo i time postizali dvoje:
u�utkivanje Hrvata i dokazivanje svoje lojalnosti prema postoje�oj dr�avi.
Poku�aji da se svijetu objasni da je taj "argument" nevaljan te
da je Hrvatima stalo do prava i slobode a ne do o�ivljavanja usta�tva,
bili su naporni, a vjerojatno i ne ba� u�inkoviti. Jedan takav poku�aj
donosim ovdje prilikom afere oko drame Jovana Radulovi�a "Golubnja�a"
koja je "zabranjena" tek nakon �to je devet puta izvedena - �to
je tragikomi�no glede sveprisutne komunisti�ke cenzure. Tekst je objavljen
u NZZ br. 23, 28.1.1983., str. 83. Tihomir Nui�
Der Bericht unter diesem Titel in
der NZZ Nr. 12 bezeugt die Sorgfalt einer aufmerksamen, nicht betroffenen
Beobachterin, l�sst jedoch die Schattenseite dieser Angelegenheit vermissen.
Denn der Autor des Theaterst�cks "Golubnjaca", Jovan Radulovi�,
kann zu jenen Privilegierten gez�hlt werden, die die Bew�ltigung der
Vergangenheit des eigenen Volkes in der erbarmungslosen Abrechnung mit
andern V�lkern suchen. So sind beispielsweise in der j�ngsten Zeit Romane
erschienen, die die Muslime mit brutaler Verachtung (Vojislav Lubardas
"Verwandlung" und Bo�idar Milidragovi�s "Schritt des
Wolfes") und die Kroaten im Sinne der bew�hrten Ustaschi-Repression
(Nedjo �ipovacs "Fr�hling im S�den") darstellen. Diese Generation
serbischer "Jungt�rken" konnte nur auf einem politisch
beg�nstigten Boden wachsen, wo nur ihr Volk ein staatsbildender Faktor
ist und die politische Gemeinschaftlichkeit zugleich als kulturelle,
sprachliche und literarische gesehen wird, und konnte nur dort "das
Tabu der nationalen Gegens�tze" aufr�tteln, ohne bef�rchten zu
m�ssen, des Separatismus bezichtigt zu werden.
In Uebereinstimmung mit der offiziellen
Politik schreibt Radulovi� den Anfang des Hasses den in vier Kriegsjahren
begangenen Verbrechen zu. Der Hass aber hat seine Wurzeln in den Vorkriegsjahren
- in den Morden von Parlamentsabgeordneten bis zu Universit�tsprofessoren
und Tabakproduzenten - und wird durch Unterdr�ckung auf dem Kultur-
und Sprachsektor, durch eine koloniale Steuerpolitik und durch den hegemonistischen
Zentralismus bis heute gen�hrt. Dabei wird der Kroate mit seiner 13
Jahrhunderte alten Geschichte in einen Vampir mit vierj�hriger Vergangenheit
verwandelt und der Welt�ffentlichkeit als planetare Gefahr dargestellt.
Dass Jovan Radulovi� die Vergangenheit seines Volkes und jene der s�dslawischen
Gemeinschaft zu meistern sucht, ist ihm wohl nicht zu ver�beln. Dass
er aber ausgerechnet die Ustaschi, jene kroatischen Vasallen des "F�hrers",
f�r seine Darstellung w�hlt und nicht ihr Gegenst�ck im eigenen Volk,
die Tschetniks, die mit Hilfe des "Duce" und seiner Einheiten
ebenso besessen auf dem kroatischen Territorium "Grotten f�llten",
besagt herzlich wenig �ber seinen echten Patriotismus; denn der Patriotismus
als die Liebe zu Vaterland und eigenem Volke ist erst aufrichtig, wenn
er bereit ist, die eigenen, aus dem eigenen Volk und aus der eigenen
Geschichte hervorgegangenen D�monen zu bek�mpfen. All diese M�ngel rechtfertigen
jedoch nicht die administrativen Massnahmen gegen die Kunst.
Das auf Provinzebene erlassene Verbot
ist ein Hohn, denn die Zensorenmaschinerie braucht nicht neun Auff�hrungen,
um "die Gefahren" des St�ckes zu enth�llen. Es handelt sich eher um
die alte, bew�hrte Taktik der Kommunisten: die nationalen Spannungen
bis zu einem gewissen Grad aufkommen zu lassen, um sich als gerechter
Schiedsrichter aufspielen zu k�nnen, nach dem Motto, ohne die Kommunisten
w�rden sich diese "primitiven balkanischen V�lker" in die Haare geraten,
und w�re ein neuer B�rgerkrieg unvermeidbar. Im Zeichen dieses Schreckensbildes
unterzieht man die Bev�lkerung einem permanenten Exorzismus: der Vertreibung
der D�monen des Nationalismus. Diese Aufgabe rechtfertigt jede Brutalit�t
und verleiht der eigenen Herrschaft die ersehnte Legitimit�t. Die alte
imperiale Formel "Divide et impera" tut immer neue Dienste.