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ARHIVA

10.05.2005.

Zuhanden des jugoslawischen Verteidigungsministers

Svi smo �eljeli da se Hrvatska osamostali bez rata, jer je rat najve�e zlo koje se jednome narodu uop�e mo�e dogoditi. Svjesni Hrvati su stoga nastojali informirati svjetsku javnost o zlim postupcima protuhrvatskih snaga onda�nje dr�ave - od politi�kih tijela i sindikalnih organizacija, preko policije do vojske - kako bi ta, kako se kasnije uo�ilo, nepostoje�a svjetska javnost izvr�ila pritisak na Beograd. Po�etkom 1991. godine napisao sam jedan podulji apel na tada�njega ministra obrane Veljka Kadijevi�a. Da bih �itatelju do�arao besmisao srpskih pri�a o njihovoj ugro�enosti u Hrvatskoj, opisao sam Kadijevi�evo rodno mjesto Glavinu, seoce ispod samoga Imotskoga. Najbli�e srpsko naselje nalazilo se gotovo stotinjak kilometara udaljeno u isto�noj Hercegovini ili na zapadu u okolici Knina. Pa ipak je ta �a�ica glavinjskih Srba �ivjela bezbri�no u �isto hrvatskoj sredini. Najbolji dokaz za to je sam Kadijevi� i njegova obitelj. Me�utim, novinari se nisu usudili �tivo u prvobitnom obliku objaviti, nego su gotovo sve konkretne toponime i opise izbacili. Ne znam, jesu li pri tom vi�e mislili na svoju ili na moju sigurnost. �itateljima dajem na uvid tekst kakav se pojavio u Neue Z�rcher Zeitungu 15. velja�e 1991. godine - jer ne znam jesu li ga jo� koje novine koristile.
Tihomir Nui�

Das Blutbad konnte einstweilen verhindert werden. Die Angst jedoch bleibt. Erleichtert traf ich Ende Januar meinen Berner Freund, einen Orthodoxen aus Kroatien, zu einem Glas Wein in Z�rich. Wie ich, bangt auch er um seine alten Eltern in Kroatien, seine Geschwister, Verwandten, Freunde. Auch seine Eltern haben das Pensionsalter l�ngst erreicht, leben jedoch von seinen �berweisungen, wie die meinigen. Mein orthodoxer Freund aus Bern und ich teilen die Fremde, ausgesetzt einem steten Wechselbad von Nachrichten aus unserer gemeinsamen Heimat. Seit Monaten, genauer seit den demokratischen Wahlen, erreichen uns die Nachrichten aus Kroatien wie von einer Front.

Sie wissen das, Herr Verteidigungsminister Kadijevic. Sie sind mit einer KroatAin verheiratet. Ihre beiden Br�der leben in Kroatien. Sie sind, ebenso wie ihr Vorg�nger, Branko Mamula, ein Mensch aus Kroatien, ein kroatischer Serbe oder, wie es mein Freund will, ein Orthodoxer aus Kroatien. Sie haben auch, wie Herr Mamula, eine Villa an der Adria gebaut, und Sie wollen Ihr Alter in Kroatien, nicht etwa in Serbien, verbringen. Belgrad ist nur ein Ort zur Machtaus�bung. Das macht Ihnen niemand strittig, ebensowenig wie Ihrem Vorg�nger Mamula. Warum machen Sie und Ihr Vorg�nger, der mit Ihrer Unterst�tzung zum jugoslawischen Jaruzelski aufsteigen m�chte, uns Kroaten unsere Heimat strittig? Auch die B�rger Ihres kleinen Geburtsortes versetzen Sie in einen Angstzustand.

Den Posten des jugoslawischen Verteidigungsministers haben Sie bekleidet, als Ihr Volksgenosse Milosevic mit seinen Polizeieinheiten Kosovo seiner verfassungsm�ssigen Autonomie beraubte. Sie haben nicht reagiert! Die serbischen Massen provozierten zu Zeiten des Aufstiegs von Milosevic in Bosnien und Kroatien mit dem Ruf "Dies ist Serbien!", zerst�rten alles, was nicht serbisch ist, beschimpften Ihr Idol Tito. Sie haben nicht reagiert! In Knin und der Umgebung haben die serbischen "Aufst�ndischen" Polizeiwaffenlager und Waggons mit milit�rischen Lieferungen ausgeraubt, Barrikaden auf den Strassen errichtet, Eisenbahnschienen gesprengt, kroatische D�rfer in n�chster Umgebung mehrmals beschossen, sogar ausl�ndische Touristen schikaniert und beraubt. Sie haben nicht reagiert! Die jugoslawische Armee verleugnet auch unter Ihrer F�hrung ihren Namen, ihren s�dslawischen Charakter: Sie ist parteiisch, dogmatisch, antidemokratisch, feindlich gesinnt den Nichtserben gegen�ber. Und Ihr "Dokumentarfilm", mit welchem Sie den kroatischen Verteidigungsminister - bis vor kurzem Ihr treuer Mitarbeiter und Chef des 5. Armeebezirks -liquidieren wollten, zeigt Ihre erschreckenden Absichten!

In Ihren Gedanken existiert Kroatien nur als eine Kolonie des abstrakten Jugoslawismus (Deckmantel f�r Serbismus), das mit Hilfe st�ndiger SchuldzuweisungAen zum administrativen Gebiet des unitaristischen Staates herabgew�rdigt wird. Um Ihre Kolonialmacht �ber Kroatien zu erhalten, schrecken Sie nicht davor zur�ck, die kleine Schar der Privilegierten aus der serbischen Minderheit auch mit Waffen zu unterst�tzen. Der weise R�mer Cicero hat einmal gefordert: "Cedant arma togae!" Ziehen Sie bitte Ihre Waffen zur�ck vor der Zivilisation, zu deren Errungenschaften wie Demokratie, Freiheit, Menschen - und Eigentumsrechte wir uns voll bekennen. Nicht die B�rger Kroatiens w�rden durch die Armee von ihrer Angst befreit, sondern diejenigen, die sich angesichts der Aussicht auf pluralistisches Denken �ngstigen. Wir, mein Berner Freund und ich, richten an Sie und Admiral Mamula folgenden Wunsch: Gestatten Sie bitte den B�rgern Kroatiens, sich der Welt so zu pr�sentieren, wie sie sind, und nicht so, wie Belgrad es will!


 

 

 


 



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