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ARHIVA

03.11.2005.

"Seine Herrlichkeit Frater Brne"
Der geschichtliche Hintergrund des Romans von Simo Matavulj

 

Jugoslavenstvo je uglavnom bilo alibi za srpstvo i slu�ilo mu za samopromi�bu i to na svim podru�jima �ivota: gospodarskom, politi�kom, kulturnom, znanstvenom. U to nije samo ulagan zajedni�ki novac. I vanjska politika i njezina produ�ena ruka diplomacija su slu�ile toj svrsi, jer se polazilo s op�eprihva�enog stajali�ta da dr�ava mo�e samo opstati ako je Srbi �ele. Tko je htio posti�i taj cilj, nije se morao pridr�avati ni eti�kih ni etni�kih kriterija. Kao najo�itiji primjer za tu tvrdnju mo�e nam poslu�iti dubrova�ka knji�evnost ili zabrana spominjanja hrvatskih stradanja.

Komunizam, koji je propagirao klasno, a odbacivao nacionalno, je tim srpskim nastojanjima dobrodo�ao. Hrvatsko se u svakom trenutku moglo svesti na nacionalno, a to je automatski zna�ilo ne- ili protujugoslavensko. Stoga ga je trebalo i odbacivati i, gdje se to pogodnim �inilo, ironizirati. U tom je smislu bio jako pogodan roman, zapravo satira, Sime Matavulja "Bakonja fra Brne", koji navodno ismijava hrvatske franjevce, najukorijenjeniji katoli�ki red me�u Hrvatima, premda samo djelo opisuje srpsko mona�tvo u manastiru Krupa. Na njema�ki su ga preveli Sabitaj i Maria Konfino, a tiskao ga jedan od najpoznatijih literarnih nakladnika "Manesse Verlag". Kriti�are njema�kog jezi�noga podru�ja je trebalo upozoriti na krivotvorinu tuma�enja i prijevoda. Iskoristio sam tjednu rubriku "Literatur und Kunst" poznate novine "Neue Z�rcher Zeitung" (22./22.06.1980) i objavio kriti�ki osvrt na roman i prijevod, kako bih upozorio kulturnu javnost na protuhrvatsku zavjeru.

Tihomir Nui�

Ohne Zweifel kommt dem Schriftsteller Simo Matavulj ein bedeutender Platz in der Ge�schichte des serbischen Realismus zu. Eine besondere Stellung hat sein Roman "Bakonja Fra-Brne". Urspr�nglich nur als Erz�hlung gedacht, inspiriert von einer Legende, die erz�hlt, wie ein orthodoxer B�sser einen Frater w�hrend der Beichte heilte, erschien sie in der Novi Sader Zeitschrift " Stra�ilovo " in Folgen. Als diese ihr Erscheinen einstellt; sichert Matavulj die Ver�ffentlichung eines Romans zu, in dem er "umfassend das ganze dalmatinische Leben darstellen wird, alle St�nde und das Volk beider Konfessionen". Das Buch erscheint 1892. Seither hat es mehrere Ausgaben erlebt und, weil es auch verfilmt wurde, viele Geister herausgefordert und beunruhigt. Im Verlaufe des Jahres 1979 erschien der Roman in deutscher �bersetzung mit dem Titel "Seine Herrlichkeit Frater Brne".*

Obwohl die Diskussion um den Roman in den letzten zwei Jahrzehnten in eine Sackgasse geraten ist, w�re es schade, auf die umfangreichen Auseinandersetzungen in den serbischen und kroatischen Literaturkreisen nicht wenigstens hinzuweisen, besonders weil der �bersetzer im Nachwort die Problematik erneut anspricht - diese liegt im geschichtlichen Hintergrund des Romans. Konfino ber�hrt sie, wenn er von der katholischen Abwehr spricht, sich mit dem orthodoxen Milieu identifizieren zu lassen, und behauptet, Matavulj sei eine Synthese beider Welten gegl�ckt. Diese Synthese - eher eine nicht problemlose Vermischung - l�sst sich aber gerade am wenigsten im angef�hrten Beispiel zeigen, sondern ist durchgehend im ganzen Roman anzutreffen. Dies aufzuzeigen soll im Folgenden versucht werden.

TOPOGRAPHISCHE BESTIMMUNG

In der ersten Ausgabe seines Romans erw�hnt der Autor ausdr�cklich Visovac als den Ort, an dem sich die aufgezeichneten Ereignisse abspielen, in allen sp�teren nennt er ihn nur "V". Visovac ist ein Inselchen im Fluss Krka. Alles, was nach der Beschreibung im Roman �hnlichkeit hat mit diesem Ort, ist, dass "das Land rundum von Wasser umgeben" ist. Die Beschreibung all der Geb�ude und ihrer Umgebung bezeugt, dass Matavulj Visovac nie gesehen hat. Das Inselchen ist n�mlich nur um die hundertf�nfzig Meter lang und hundertzehn Meter breit. Es ist offensichtlich, dass die Beschreibung auf diesen Ort nicht passt. Sie weist aber auf einen andern Ort hin, der auch im Autor selbst unausl�schliche Eindr�cke hinterlassen haben muss. Zivomir Mladenovic schreibt in seiner Studie "Aus der Familienkorrespondenz Simo Matavuljs" (Novi Sad 1956), in der er die pers�nliche Korrespondenz Matavuljs systematisch bearbeitet hat:

Matavulj berichtet �ber das Kloster Krupa und seine Novizenjahre dort. Wenn man sich seine Art, Ereignisse und Personen zu maskieren, ins Ged�chtnis ruft, ist leicht zu erkl�ren, warum die Handlung in ein katholisches Kloster verlegt wurde, und wenn man um seine religi�se Toleranz weiss, kann man begreifen, dass es dabei nicht um den Glauben der Katholiken ging, sondern nur um die Ablenkung der Leseraufmerksamkeit vom wahren Gegenstand.

PROBLEME MIT DER SPRACHE

Obwohl sich Matavulj bem�ht hat, das Leben des dalmatinischen Hinterlandes seiner Zeit darzustellen, ist es ihm doch nicht g�nzlich gelungen, das Milieu zu absorbieren, in dem er einen guten Teil seiner Jugend verlebt hat. Das betrifft besonders seine Sprache und seine Ausdrucksweise. Er legt seinen Personen nicht selten Worte und Begriffe in den Mund, die den Bauern und Fratres des dalmatinischen Hinterlandes niemals entsprechen. Er gebraucht W�rter, die in jener Region ganz ungebr�uchlich sind, wie z. B. "sve � anik"/Festtag oder "vtororodjeni"/zweit�ltester. Auch sind Begriffe wie "bratstvo"/Sippe und "kne�tvo"/Schulze bei den Kroaten nicht zu finden. Nicht die Umgangssprache und schon gar nicht der schriftsprachliche Ausdruck duldet das Syntagma "Jere Jozov"/Jere, des Jose Sohn.

� beraus interessant ist Matavuljs Sakralsprache. Er selbst erw�hnt einmal, dass f�r ihn der Aufenthalt in Krupa f�r die "Kenntnis der kirchlichen Sprache" sehr von Nutzen war. Daher bedient er sich der orthodoxen Terminologie zur Beschreibung des Katholizismus und der Franziskaner. Alles, was Matavulj vom internen kirchlichen Leben weiss, hat er im Monasterium kennengelernt und nicht im Kloster, wie die Katholiken die Wohnst�tte einer M�nchsgemeinschaft zu nennen pflegen. Matavulj gebraucht hartn�ckig W�rter wie "manastir" statt "samostan"/Kloster, "parohija" statt "�upa"/ Pfarrei, die unbekannt sind im katholischen Milieu. Im selben Geist gebraucht er Diakon und Diakonat und offenbart die Unkenntnis in Be�langen des Katholizismus, wenn er davon redet, "das Kloster brauche einen Diakon". Der Diakonat hat in der orthodoxen Kirche sowohl innerhalb des Monasteriums als auch ausserhalb einen realen Platz, in der katholischen war er bis zum Zweiten Vatikanum verk�mmert. Der Roman wimmelt geradezu von Ausdr�cken, die der Orthodoxie eigen sind. Der "Frater" tr�gt eine "mantija", die Jungen in der Liturgie den "stihar". Die W�rter "osve�en", "Sretenje", "svetitelj" (statt "posve�en"/geweiht, "Svije�nica"/Maria Lichtmess, "svetac"/Heiliger) geh�ren ganz und gar nicht in den katholischen Wortschatz.

DIE GLAGOLIZA UND DAS ALTKIRCHENSLAWISCH

Es ist wahr, dass sich auch Fratres durch Jahrhunderte hindurch der Glagoliza bedienten, vor allem in einzelnen Gebieten Dalmatiens. Das waren aber nie die Fratres OFM (ordinis fratrum minorum) aus Visovac, sondern Glagoliten waren die Fratres TOR (tertii ordinis regularis). Wenn Bakonja im Roman den ganzen Tag das Azbuki murmelt und die Schrift �bt, bezieht sich das nicht auf die Glagoliza, sondern auf die Kyrilliza, die er im Monasterium lernen musste.

Allein, Matavuljs Fratres sind nicht nur Glagoliten. Der Vorleser liest die Heiligengeschichten in altkirchenslawischer Sprache, wie wenn die Fratres ihre Liturgie und ihre Zeremonien in dieser Sprache abhielten. Ivan Frano Juki� indes notiert in seinem "Bosanski prijatelj", dass er das Kloster Zaostrog besucht hat, das auch den "dalmatinischen Fratres" geh�rt, und dass diese ihn baten, ihnen eine altkirchenslawische Inschrift in der Zaostroger Kirche vorzulesen, die sie selbst nicht zu entziffern vermochten. Er stimmte zu und schrieb sie ihnen in die Lateinschrift um. Wie die Sprache, so lenken auch die Riten und die Umgebung unsere Aufmerksamkeit weg vom katholischen Milieu und f�hren zum Monasterium.

In der deutschen � bersetzung des Romans ist die oben aufgezeigte. Problematik nicht beachtet und bearbeitet worden. Anstelle einer sch�pferischen �bertragung begegnen wir einer k�hn simplifizierenden und prosaischen �bersetzung. Wenig Sorgfalt und Kenntnis zeigt sich auch in den Anmerkungen.

DAS PERS�NLICHE ZEUGNIS DES SCHRIFTSTELLERS

Simo Matavulj selbst hat ein Werk geschrieben mit dem Titel "Anmerkungen eines Schriftstellers", eine Art Memoiren. Dort best�tigt er seinen Aufenthalt im Monasterium Krupa, wo er den Onkel hatte.

Im Monasterium blieb ich vier Jahre. Im grossen und ganzen wuchs ich ungez�hmt auf, erstarkte k�rperlich und verwilderte geistig. Alles, was dem Geist eines Stadtjungen ungewohnt war, was von den M�nchen und den Velebiter Berglern kam, alles drang ungest�m auf ihn ein. Daher einige nicht nur l�cherliche, sondern auch gef�hrliche Vorurteile, das naive Weltverst�ndnis, der Glaube, dass mit Hinterlist alles zu erreichen sei, die widerliche Anmassung und Selbstherrlichkeit gegen�ber Schw�cheren, die sklavische Kriecherei vor St�rkeren; daher die Kompromisse mit dem Gewissen und dem moralischen Empfinden; daher der verdeckte Hass auf alles, was auch nur die geringste Spur von Kultur tr�gt. Es gab gute Seiten: die Kenntnis der Kirchensprache, die Reinheit und F�lle der Volkssprache, die reiche Phraseologie und neben dem etwas Eigenst�ndiges, vom Ursprung her Serbisches, das sich bewahrte unter den freien Bergbewohnern und in den kl�sterlichen Mauern. Am Ende des vierten Jahres sah auch der Onkel mit M�he ein, dass ich nicht f�r die "mantija" gemacht war, schickte mich zur Mutter zur�ck, die Mutter brachte mich, auf ihre Kosten, ins Lehrerseminar nach Zadar.

Diesem Zeugnis w�ren noch manche anzf�gen aus der Korrespondenz, in der Mladenovi� viele neue Angaben gefunden hat �ber Matavuljs Mutter, den Onkel in Krupa, die Br�der, Matavuljs Reisen und zum Schluss kommt, dass der Roman autobiographischen Charakters sei, dass Matavulj im alten Fra Brne seinen Onkel Serafim darstellt und im jungen Bakonja sich selbst. Belege zu dieser Behauptung leitet er her aus den Parallelen, die zwischen den Romanfiguren und dem Schriftsteller und seiner Familie bestehen in bezug auf biographische Daten, Verwandtschafts- und Familienverh�ltnisse, die Familienkrankheit, in bezug auf Charakter und Laufbahn Matavuljs und Bakonjas.

KRITISCHERE HEUTIGE SICHT

Die serbischen Literaturkritiker haben das Werk Matavuljs am �bergang vom neunzehnten ins zwanzigste Jahrhundert mit uneingeschr�nkter Begeisterung aufgenommen. So schreibt der bekannte serbische Literaturhistoriker Jovan Skerli� enthusiastisch: "Bakonja Fra-Brne" ist eine Synthese und Bl�te seiner dalmatinischen Erz�hlungen." Einige heben den Rabelaisschen Humor hervor und zwei Tugenden, welche dieses Werk in der Geschichte der serbischen Literatur unvergesslich machen. Als erste gilt die Entheroisierung des Klerus, als zweite die "realistische Darstellung des Dorflebens im dalmatinischen Hinterland" (obschon es sich prim�r auf das Gebiet der Bukowiza beschr�nkt).

Heute sind die Meinungen jedenfalls zur�ckhaltender. Hingerissen vom Erz�hlen, vom Einflechten vieler Anekdoten, hat Matavulj die Fabel verw�ssert. Seine Gestalten sind statisch und ohne Tiefe, ohne Idee und Reflexion. Der Humor ist da und dort gezwungen, als ob alles seinen Sinn - so schlecht wie h�sslich - im Karneval f�nde, seine Rechtfertigung in der Maskerade. Wenn auch dieser Humor auf den ersten Blick eine St�rke vort�uschen mag, verr�t er trotz allem seine Ohnmacht in seiner Zuflucht zu Banalit�t und Brutalit�t. Die Art, in der Matavulj Pers�nliches pr�sentiert, ist oberfl�chlicher Humor, mit dem er zwar eine vordergr�n�dige Wirkung erzielt. Wenn er sich dem Kern einer Sache n�hert, dr�ckt er sich unverbindlich aus, den Effekt der Problematik vorziehend.

Alles in allem erweckt der Roman den Eindruck, dass er mehr in Fragmenten lebt denn als Ganzheit. Matavulj bietet uns ein positivistisches Weltbild an, Leute und Verh�ltnisse in realistischer Technik beschreibend. Seine Bilder sind anschaulich, seine Visionen etwas ausget�ftelt. Aufgebaut auf der volkst�mlichen Erz�hlung, ist die Sprache Matavuljs im Roman doch nur teilweise dem Sprachkolorit des dalmatinischen Hinterlandes nahe. Der Anfang, in dem es um die Sicht und Kritik der sozialen Verh�ltnisse geht, ist vom unengagierten Schluss weit entfernt, die Beobachtung schablonisierter, bereit, in einen Defaitismus zu verfallen. Zu wenig kritisch und mit ziemlich viel Emotionalit�t und Subjektivit�t, hat Matavulj nicht die dem Rea lismus eigene St�rke der Analyse, des Masses und der Urteilsf�higkeit.



 

 

 


 



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