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29.11.2009.


Konzert in Villmergen

In Villmergen, romantisch gelegener kleinen Stadt in Aargauischen, ist am Sonntag, den 22. November 2009 in der St. Peter und Paul Kirche das Konzert aufgeführt worden. Gespielt wurden Werke von Felix Mendelssohn und Franz Joseph Haydn. Das Konzert ist auf Anregung des noch vor 125 Jahren gegründeten Kirchenchors der hl. Cäcilia – Cäcielienchor Villmergen organisiert worden. Mitgewirkt haben die Solisten aus Deutschland Claudia Ehmann, Sopran, Carolin Neukamm, Alt, Reinhard Danner, Tenor und Manfred Plommer, Bass und das Orchester Sinfonietta Tübingen. Als Dirigent hat das Konzert bis zur letzten Note mit vollkommener Präzision und höchsten Musikalität maestro Stephan Kreutz durchgeführt – der regelmässige Chorleiter des Cäcilienchores Villmergen, welcher zugleich der Initiant dieses ganzen Unternehmens ist, welches er auch in jeder Hinsicht perfekt durchgeführt hat. Das Konzert ist aufgeführt worden in der reich geschmückten St. Peter und Paul Kirche in Villmergen, welche bis zum letzten Platz besetzt war.

Das Konzert hat angefangen mit Drei geistlichen Lieder op. 96  in der späteren Fassung für Alt solo und Orchester und mit der Hymne Hör mein Bitten, nach Psalm 55, 2-8  auch für Alt solo und Orchester, von Felix Mendelssohn. Das sind Kompositionen in welchen die gefühlsvolle Mendelssohns Romantik das Erlebnis des erhobenen Sakralcharakters noch potenziert hat. Der gemischte Chor von 40 Sänger/-innen hat schon am Anfang die grosse Erfahrung bei der Ausführung der Kirchenmusik gezeigt. Sofort hat man auch die einwandfreie und konkrete Intonation sowie einen erstklassigen Zusammenklang – den sound, von fortissimo bis zum pianissimo erlebt. Das Orchester hat die kleine Besetzung gehabt, welche Haydn noch früher am Schloss Esterhaza beim Fürst Esterhazy gehabt hat: eine Flöte (in Drei geistlichen Lieder von Mendelssohn ist nach der Partitur noch eine zweite Flöte dazu gekommen), zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, zwei Hörner und zwei Trompeten, mit einer kleinen Streichergruppe. Dieses Orchester – i.e. Sinfonietta Tübingen – hat sich sehr gut mit dem Chor verstanden, wie im Volumen, so auch im Ausdruck, und das in jedem Augenblick in jeder Situation, klar auch in der Mitarbeit mit der Solistin. Die Altistin Carolin Neukamm hat ihren Gesangpart präzis und gefühlsvoll und empfindsam in Bezug auf diese erhobene lyrische Romantik völlig aufgeführt – was ebenso auch die andere Vokalsolisten später im Konzert betrifft – und es ist die besonders schöne und präzise Aufführung der Stellen zu erwähnen, wo z.B. ein Holzbläser – die Flöte oder Klarinette – im Duett mit der Solistin musiziert hat. Der Choral (der zweite Satz) hat mit seinem Deklarativcharakter nur noch besser den grossartigen Charakter dieser schönen Sakralkompositionen vervollständigt.

Viele Kompositionen von Franz Joseph Haydn tragen verschiedene Übernamen, z.B. Ochsenmenuett, Abschiedssymphonie, Symphonie „Der Philosoph“ usw. Diese Spitznamen stammen aber nicht vom Haydn selber, das Publikum hat sie auf Grund der gewissen Charakteristiken den Kompositionen gegeben. In diesem Konzert ist die Messe, welche Haydn Missa in Tempore Belli  genannt hat, also „Messe in der Kriegszeit“ aufgeführt worden. Diese Messe hat den Spitznamen „Paukenmesse“, also „Messe mit den Pauken“ erhalten. Es geht um das, dass dieses (Klein-) Orchester auch die Pauken beinhaltet, und die Trommel findet man nicht sehr gewöhnlich im Orchesterinstrumentarium bei Messen. Es ist noch zu erwähnen, dass dieses Instrument in dieser Komposition so verwendet ist, dass hier der Begriff von Trommel d.h. in diesem Fall Pauken nicht gerade das akustische Symbol einer Kriegskanonade bedeuten soll, wie man es am Anfang annehmen könnte. Die Pauken, nämlich, während fast der ganzen Messe spielen eine leise oder halbleise Musik, welche sehr gelungen und verständlich die Gedanken des Komponisten ausdrücken – das was er mit dieser Musik sagen will. Erst in einigen Tutti-forte-Stellen schlagen die Pauken auch forte, aber so wird es geschrieben auch in anderen Kompositionen anderen Komponisten aller Zeiten – und das wird auch nicht mit einem Krieg in Verbindung geführt. Also, es ist festzustellen, dass dieser Spitzname „Paukenmesse“ aus der Tatsache dass das Orchester in seinem Instrumentarium auch die Pauken, welche auch leise spielen zu hören sind, beinhaltet hervorkommt, und nicht weil die Pauken während der Messe auf die Kanonenschüsse erinnern sollten - was hier offensichtlich gar nicht der Fall ist.

Die Vokalsolisten haben in ihren Gesangparten – allein oder zusammen – ein verfeinertes Gefühl für das gemeinsame Musizieren gezeigt, was mit so einem kleinen Musikkorpus noch anspruchsvoller und empfindlicher ist. Alle haben mit dem höchstverfeinerten Verständnis für den Musikstil von Franz Joseph Haydn musiziert, wo man tatsächlich auch eine Wienereleganz der musikalischen Tradition des Hofes Esterhaza miterleben konnte (was leider nicht immer bei Aufführung der Musik von J. Haydn der Fall ist). In der Messe haben auch die vier Solisten gesungen, und in dieser Messe gibt es auch mehrere Stellen, wo die Solisten zusammen als Gesangquartett verpflichtet sind und auch hier haben sie sich mit einem präzisen Gefühl für das gemeinsame Ensemblesingen behauptet, was bei manchen Konzerten leider auch nicht der Fall ist.

Es ist zu beschliessen, dass das Konzert in jeder Sicht ausgezeichnet war und wir meinen, dass Franz Joseph Haydn – der alte brave Spassvogel, dr. musicæ honoris causa, während dieser Aufführung, dort oben an seinem Dirigentenpult im Himmel, mit dieser Aufführung ausserordentlich zufrieden war und dass er während dieser Aufführung auf seine typische Art zufrieden geschmunzelt hat.

Ljudevit von Raizner

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In der Schweiz finden tagtäglich viele schöne, qualitativ hoch stehenden Konzerte statt. Wieso aber bringen wir am Kroatischen Internetportal den Bericht von ausgerechnet diesem Konzert in Villmergen? Nicht nur deswegen weil dieses Konzert wirklich  ausserordentlich schön war, auch nicht  deswegen weil Villmergen vor einigen Jahren der Gastgeber einer Begegnung der Freundschaft zwischen Schweizer und Kroaten war, sondern deswegen weil in diesem Konzert im Cäcilienchor Villmergen auch ein Kroate, der Jurist Stjepan Drozdek, mitgesungen und sich auch auf diese Art in die Dorfgemeinschaft integriert hat. Sehen wir jetzt wie Herr Drozdek den letzten Akkord und den Konzertschluss erlebt hat:     

 

Der letzte Akkord 

In das letzte AMEN von Agnus Dei aus der Paukenmesse legte ich als Sänger meine ganze Kraft hinein, schaute mit voller Konzentration zum Dirigenten auf, hörte meinen Bass-Kollegen und darüber hinaus gleichzeitig dem ganzen Chor sowie dem Orchester zu. Dieser letzte Akkord musste das Beste von ganzem Konzert werden, es musste die Krönung sein. Von mir wichen alle anderen Gedanken weg. Ich vergass die eingeschlafenen Beine, die schmerzenden Stimmbänder, die Zeit, die Anstrengung der Vorbereitungszeit mit vielen Proben, das Probewochenende, die Generalprobe und sogar die Nervosität vor und während dem Konzert. Ich vergass das zahlreich erschienene Publikum und an die fünf Hundert Augenpaare und Ohren die uns aufmerksam zuschauten und uns kritisch aber mit Wohlwollen zuhörten.  Es war mir, als ob ich allein mit dem Chor vor  leeren Kirchbänken stehen würde und nur der Dirigent von uns stünde. Ich prägte mir für Sekunden seinen Gesichtsausdruck, seine Entschlossenheit sowie den Glanz in seinen Augen und die Schweissperlen auf seiner Stirne ein. Dann konzentrierte ich mich nur auf seinen Mund, die Hände und den Dirigentenstab, so fest, dass ich meinte, nicht ich, sondern er singe aus meiner Brust. Meine Stimme hörte ich nicht als das Amen vom Chor ertönte. Es klang wie eine einzige Stimme, wie eine Einheit in der Vielfalt. Die Kirche war voll vom letzen Amen-Klang noch erfüllt, als der Dirigent mit Entschlossenheit sowie Bravour eines Meisterdirigenten mit der letzten kräftigen Kopf- und Händebewegung das Konzert beendete. Kurz darauf nickte er noch kurz mit dem Kopf als Anerkennung und als Schlusszeichen für den Chor, den Orchester und die Solisten. Es ist vollbracht. Und dann entstand in der ganzen Kirche eine Stille in die sich die ganze Spannung mit Erwartung der Reaktion des Publikums entlud. Das Publikum schaute mit offenen Augen zu den Künstlerinnen und den Künstlern zum Altar hinauf. Wir schauten mit gemischten Gefühlen das Publikum an. In diesem einen Augenblick der Stille hätte man Blätter von Bäumen fallen hören können, falls es welche in der Kirche gäbe. Es lag knisternde Spannung in der Luft, bis das Publikum das Konzert-Ende wahrnahm. Danach gab es kein Halten mehr. Der Applaus ertönte am Anfang etwas zurückhaltend, dann immer stärker und stärker bis zur Standing Ovation. Es reizte mich den Kolleginnen und Kollegen zuzuklatschen. Es gehört sich aber nicht für die Ausführenden, sich selbst zu beklatschen. Der Dirigent und die Solisten neigten sich zum Publikum als Dank auch im Namen vom Chor sowie dem Orchester. Das Publikum applaudierte minutenlangen noch stärker als diese je eine Rose als ein kleines Dankeschön erhielten. Danach gab der Dirigent das Zeichen zum Bühnenabgang. In diesem Moment realisierte ich, dass der letzte Akkord, das letzte AMEN aus Agnus Dei die volle Wirkung zeigte und unser Konzert ein voller Erfolg war. Der Applaus war die beste Annerkennung und die schönste Belohnung des Publikums an uns Ausführende.
Herzlichen Dank! 

Stjepan Drozdek  

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Nach dem Konzert tauschten die Konzertbesucher, unter welchen auch mehrere Kroatinnen und Kroaten waren, die positiven Eindrücke vom Konzert aus, gratulierten dem Dirigent und den Ausführenden, und dann gingen auseinander. Die Chor- und Orchestermitglieder, zusammen mit dem Dirigenten und Solisten, gingen in das Pfarrei Gemeindehaus, wo ein Abschluss-Apero auf sie wartete. In der gemütlichen Atmosphäre des angenehmen Beisammenseins bedankten sich zuerst der Dirigent und Chorleiter Maestro Stephan Kreutz und dann der Präsident des Cäcilienchors Villmergen, Claudio Fischer, beide sichtlich begeistert mit dem überaus gelungenem Konzert, mit schönen Worten allen Ausführenden; den Mitgliedern des Cäcilienchors  Villmergen und des Orchesters Sinfonietta Tübingen, sowie den Solistinnen und Solisten.

Sehen wir jetzt je ein Fotoreport vom Konzert und vom anschliessenden Apéro– klicken Sie auf entsprechendes Link und wenn sich die kleinen Fotos zeigen, klicken Sie einmal und dann noch einmal auf das Bild - bis zur voller Bildgrösse:

Fotoreport - Konzert

Fotoreport – Abschluss-Apéro

Fotos: Zvonimir Mitar
Für das Portal zusammengestellt: Zvonimir Mitar

 


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