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               14.08.2010.               
              Kammers�ngerin Carla Martinis gestorben               
               
              Die  kroatisch-österreichische Kammersängerin Carla Dragica Martinis ist am Montag  verstorben. Das teilte ihre Familie heute mit. Martinis, am 19. Jänner 1922 im  kroatischen Danculovice geboren, war von 1951 bis 1962 festes Ensemblemitglied  an der Wiener Staatsoper und trat in mehr als 250 Vorstellungen auf. 
Ihren Schwerpunkt  bildeten die Sopranrollen in den Opern von Verdi und Puccini. Weitere Auftritte  führten Martinis zu den Salzburger Festspielen, an die Mailänder Scala und an  die San Francisco Opera. 
Quelle: news.orf.at
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Carla Martinis (* 19. Januar 1922 in Danculovice bei Jastrebarsko, Kroatien, damals  Jugoslawien; † 9. August 2010 in Wien) war eine österreichische Opernsängerin  mit der Stimmlage Sopran. 
Carla Martinis,  eigentlich Dragica Martinis, stammte ursprünglich aus einer kroatischen  Familie. Sie studierte Gesang an der Musikhochschule in Zagreb bei Marija  Kostren�i� und war dort auch Schülerin von Prof. Vicko Martinis, den  sie 1942 heiratete. 
Sie debütierte,  noch unter dem Namen Dragica Martinis, 1942 am Opernhaus von Zagreb als Mimi in der Oper La Bohème von  Giacomo Puccini. Gastspiele führten sie an das Nationaltheater Prag. 1949  gewann sie den Internationen Gesangswettbewerb von Genf. Martinis ging  dann nach Wien und erhielt dort die Möglichkeit zu einem Vorsingen bei László  Halász, dem damaligen Direktor der City Centre Opera in New York, der sie  daraufhin als Sopranistin verpflichtet. Von 1950 bis 1953 sang sie dann mit  großem Erfolg an der New York City Centre Opera. Ihre Antrittsrolle dort war im  Dezember 1950 die Titelrolle in Turandot von Giacomo Puccini. 
Im Dezember 1950  gastierte sie erstmals an der Wiener Staatsoper, zunächst immer noch unter dem  Namen Dragica Martinis, ebenfalls als Turandot mit Helge  Rosvaenge und Irmgard Seefried als ihren Partnern. Wenige Tage später folgte  die Titelrolle in Puccinis Tosca. Diesmal waren wiederum Helge Rosvaenge  und außerdem Alfred Jerger ihre Kollegen. Im Februar 1951 folgten wiederum Tosca (25. Februar 1951), Turandot (14. Februar 1951) diesmal mit Heinrich  Bensing als Kalaf, Aida (23. Februar 1951) mit Elisabeth Höngen  und Torsten Ralf als Partnern. Im März 1951 sang Martinis die Titelrolle in Madame  Butterfly mit Rudolf Schock als Partner. Später trat sie in Wien unter dem  Namen Carla Martinis auf. Von 1951 bis 1962 war Martinis festes  Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper. Carla Martinis trat dort in über 250  Vorstellungen in 14 verschiedenen Partien auf. Sie sang schwerpunktmäßig die  großen dramatischen Sopranrollen in den Opern von Giuseppe Verdi (Aida, Amelia, Desdemona, Forza-Leonora) und von Giacomo Puccini (Mimi, Cho-Cho-San, Manon Lescaut, Tosca, Turandot). Weitere Hauptpartien  waren die Donna Anna in Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart,  sowie die Madeleine in Andrea Chenier von Umberto Giordano und  die Antonia/Stella in Hoffmanns Erzählungen von Jacques  Offenbach. Großen Erfolg hatte Martinis 1956 als Manon Lescaut in einer  Neuinszenierung der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini durch den Regisseur  Günther Rennert, in der Rudolf Schock und Walter Berry ihre Partner waren. 
Am 3. Februar  1951 hatte Martinis in Wien ihr Rollendebüt als Aida in einer  konzertanten Aufführung im Großen Saal des Wiener Musikvereins, die von Herbert  von Karajan geleitet wurde, gegeben. Ihre Partner waren Lorenz Fehenberger als Radames,  Nell Rankin als Amneris und Mario Petri als Ramphis. Im Sommer  1951 sang sie bei den Salzburger Festspielen als Partnerin von Ramon Vinay und  Paul Schöffler unter der musikalischen Leitung von Wilhelm Furtwängler die Desdemona in Giuseppe Verdis Oper news.orf.at Otello. 1952 gastierte sie an der Grand  Opéra in Paris als Amelia in Giuseppe Verdis Musikdrama Un ballo in  maschera. 1952 sang sie beim Musikfestival in Aix-en-Provence die Donna Anna. 1952  gastierte sie außerdem als Tosca an der Deutschen Oper in Berlin. 1952  sang sie am Teatro Municipal in Rio de Janeiro die Turandot und die  Titelrolle in der Oper La Gioconda von Amilcare Ponchielli. 
Ebenfalls 1952  erfolgte ihr Debüt an der Mailänder Scala als Elena in Arrigo Boitos Mefistofele an der Seite von Renata  Tebaldi, Ferruccio Tagliavini und Nicola Rossi-Lemeni unter der musikalischen  Leitung von Victor de Sabata. 1952 übernahm sie an der Scala auch die Elisabetta  di Valois in Verdis Don Carlo mit dem Dirigenten Antonino Votto und mit Gino  Penno, Ebe Stignani und  Nicola Rossi-Lemeni als Partnern. 1953 folgte wiederum die Donna Anna in  einer Produktion mit Elisabeth Schwarzkopf, Léopold Simoneau und Mario Petri, die Herbert von Karajan leitete. 
1953 sang sie am  Teatro San Carlo in Neapel die Tosca als Partnerin von  Ferruccio Tagliavini. Ebenfalls 1953 gab sie in Wien, wiederum im Großen Saal  des Musikvereins, ein erfolgreiches Konzert mit dem Tenor Giuseppe di Stefano.  1954 sang sie an der San Francisco Opera die Leonora in Verdis La  forza del destino. 1956 gastierte sie am Teatro Verdi in Triest wiederum in  der Titelrolle von La Gioconda. 
Ein tragisches  familiäres Ereignis führte Anfang der 1960er Jahre auf dem Höhepunkt ihres  musikalischen Schaffens zur frühzeitigen Aufgabe ihrer Karriere. Martinis zog  sich daraufhin zeitweise ganz aus der Öffentlichkeit zurück. 
In Anerkennung  ihrer künstlerischen Verdienste wurde Carla Martinis 1955 von der Wiener  Staatsoper zur österreichischen Kammersängerin ernannt. 2002 erhielt sie  außerdem das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Die Laudatio  hielt Kammersänger Heinz Holecek. 
Carla Martinis  lebte zuletzt in Wien. 
Quelle: de.wikipedia.org 
  
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