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Jagoda Marini�: Kao da me je poznavao

Jagoda Marini� pi�e. Pi�e dobro i uvjerljivo. Njoj se obra�aju i kulturne rubrike dnevnih novina i �asopisa i mole je za suradnju. Za nju se jasno zna da je hrvatskoga podrijetla i da nije ravnodu�na prema domovini svojih predaka. Nakon posljednjih izbora u Hrvatskoj zamolila ju je jedna poznata njema�ka novina za komentar u kojemu se ona sasvim diskretno ali ne bez ponosa i benevolentnosti osvr�e na Hrvatsku.

Nedavno je objavila �lanak u tjednom prilogu "Literatur und Kunst" Neue Z�rcher Zeitunga (27./28. svibnja 2006.) o svom literarnom odnosu prema poznatom �vicarskom piscu Robertu Walseru pod naslovom "Kao da me je poznavao". Ovdje donosimo nekoliko kra�ih odlomaka iz �lanka kako bi na�im �itateljima mogli do�arati nadahnu�e knji�evnice njezinim omiljenim autorom.

"Robert Walser ist in Form von vielen kleinen Puzzlest�cken in mein Leben getreten. Sicher und bewusst bin ich mir, dass ich nie alle St�cke gesammelt haben werde, nie ein ganzes Bild von ihm zeichnen k�nnte und gerade dann, wenn ich meine, dass ich es vielleicht doch k�nnte, sein Bild mehr denn je vor meinem inneren Auge verschwimmen wird...

Mit all diesen Gedanken h�tte ich bereits ein grosses, wildes Walserpuzzle zusammensetzen k�nnen, doch eines der gr�ssten St�cke lag noch verborgen in dem Band: "Wenn Schwache sich f�r stark halten". Da war einer, der das W�rtchen Liebe zu zart fand, um es in den Mund zu nehmen, lieber mochte er es empfinden. Da war die Umkehrung von stark zu schwach so nah an meinen damaligen Wechself�llen, und das Lieben war ohnehin der Hauptgegenstand des Lebens, was bis heute nicht besser geworden ist. Vielleicht verdanke ich auch das einem seiner S�tze: "Da bekam die Sehnsucht nach ihm, man nennt's auch Langweile". Vielleicht verdanke ich dieses Gef�hl auch nicht jenem Satz, doch durch ihn habe ich verstanden, dass ich die Sehnsucht niemals aufgeben werde, weil ich eine lange Weile leben will.

Mein damaliger Lektor hat mir Peter Bichsel nahe gebracht, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe ihn kennen lernen d�rfen und seine Art verehren gelernt. Ich fuhr mit nach Solothurn, durfte ihm seine allerersten beiden "Cherubin Hammer" pers�nlich �berbringen, der ersten Lesung aus diesem Buch beiwohnen. In Heidelberg einsteigen, in Olten umsteigen und in Solothurn von Peter Bichsel abgeholt werden. Es war ein magischer Wintertag, ich weiss noch, wie kalt es war auf dem Bahnsteig in Olten. Ich sehe heute noch Peter Bichsel vor mir die Treppen aus der Unterf�hrung hinaufgehen. In seinem leicht hin und her wankenden Gang. Wir liefen durch den Ort, er erz�hlte Anekdoten �ber Gottfried Keller und vieles, was ich mir in der Bilderflut jenes Tages nicht gemerkt habe.

Irgendwann gingen wir in sein B�ro in der Stadt und - es ist das Einzige, was ich �ber diesen Raum verraten werde, und ich bitte ihn um Verzeihung , dass ich es ohne seine Erlaubnis tue -: In Peter Bichsels B�ro hing ein Schwarzweissbild von Robert Walser mit dem mir noch unbekannten, ber�hmten Zitat darauf: "Niemand ist berechtigt, sich mir gegen�ber so zu verhalten, als kennte er mich." Das Bild war gross, heute erinnere ich mich derart daran, dass es fast lebensgross gewesen sein muss. Damals - das klingt, als handelte es sich um Jahrzehnte, aber doch ist es etwas, das die heutige Zeit von jener unterscheidet - googelte man noch nicht nach Menschen und ihren Portr�ts. Dieses Bild und der Konjuktiv trafen mich unvorbereitet und machten mir bewusst, dass ich mir noch nicht Gedanken �ber das Aeussere jenes Menschen gemacht hatte, dessen Puzzlest�ck mir die ersten Zeilen meines Schreibens erleichtert hatten. Keine Frage danach, wie er aussah. Nie. Ich sch�mte mich ob meiner Gleichg�ltigkeit, doch im n�chsten Moment dachte ich, es ist genau richtig so: Das Bild von Robert Walser war mir Heimat und Fremde zugleich. So k�nnte man sich den Mann vorstellen, der hinter diesen Geschichten steckt - oder eben auch nicht, wenn man ihn ernst nahm. Sein "Nicht-gekannt-sein-Wollen" hat mich beeindruckt und mir dennoch nicht dar�ber hinweggeholfen, dass ich durch jemanden wie ihn gekannt sein wollte.

Robert Walsers Bild in Peter Bichsels B�ro in Solothurn h�tte das Puzzle vollenden k�nnen, doch es hat diese Rolle verweigert, weil dieser Satz darauf geschrieben stand. Ich ging weiter auf die Suche nach ihm, zu den Geschwistern Tanner, verstand seinen Schmerz, der auch in der kleinen Form stark wird, wenn man ihn l�sst, diesen Schmerz eines zu Starken, der sich nicht beugen liess und deshalb f�r schwach befunden wurde. Was ich nicht weiss. Ich weiss nichts �ber ihn und m�chte nichts �ber ihn wissen, m�chte ihn hier in den Bildern wiedergeben, in denen er mir begegnet ist, m�chte die Erinnerungen schweben lassen, die Bilder seiner S�tterlinschrift, die ich genau vor Augen habe, ungedeutet vor mir sehen. Ich werde dieses Puzzle nie beenden und m�chte keine seiner Zeilen einem Erkl�rungs- oder Deutungsversuch unterwerfen, nur zeigen und danken m�chte ich ihm, daf�r, dass er mich wie ein Unsichtbarer..., ja was? Unsichtbar begleitet hat auf dem Weg in mein Poetenleben.

P.s.

Ovih nekoliko odlomaka iz eseja Jagode Marini� odabrali smo za na�e �itatelje sa �eljom da se u�ive u njezinu vrhunsku vje�tinu pisanja. Namjerno smo ih ostavili u izvornom jeziku, jer se i za prijevod ovakvih tekstova tra�i umjetni�ka ruka.

Tihomir Nui�


 

 


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