Lesung in der kroatischen Botschaft in Muri bei Bern
Der Botschafter der Republik Kroatien in der Schweiz, Herr Jak�a Mulja�i�, begr�sste die erschienenen Zuh�rer, den Vertreter des Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Vereins, Herrn Michael Sasdi und die kroatischen Schriftsteller und er�ffnete die Lesung mit einer W�rdigung der Literatur: �
Guten Abend sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schweizer Freunde,
es ist mir eine grosse Freude als Gastgeber heute Abend unsere bekannten kroatischen Schriftsteller begr�ssen zu d�rfen. So ein literarischer Abend ist eine der gr�ssten Sachen die einem Menschen passieren k�nnen. Warum? Literatur ist eine besondere Muse die uns die Augen �ffnet, wie ein innerer Spiegel, der sich oft als vernebelt und unklar zeigt, aber wenn man ein Buch gelesen hat, man erkennt in diesem Spiegel sich selbst und entdeckt darin die eigenen Gedanken die ein Anderer gesagt hat, das ist das, was einen Menschen aufbaut.
Die Literatur er�ffnet uns neue Horizonte, bringt die Menschen und die V�lker zusammen, im konkreten Fall, gestern in Bern und heute hier. Die Literatur ist eine der besten Arten wie sich Kroatien in der Schweiz vorstellen konnte. Viele von Ihnen sind gestern in Bern beim Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein gewesen und man konnte sehen wie viel Aufmerksamkeit diesem Ereignis von Schweizern geschenkt wurde. Die Schweizer lernen uns langsam in allen Belangen kennen, beginnend von unserem sch�nen Land, dem Adriatischen Meer und kroatischen St�dten., und jetzt langsam auch durch unsere Literatur. Man ist neugierig etwas zu sehen, zu h�ren und zu erleben und deswegen freut es mich� ausserordentlich, dass ich die Ehre habe, Sie alle heute hier als Ihr Gastgeber begr�ssen zu d�rfen. Erlauben Sie mir jetzt unsere G�ste aus der Heimat, Lucia Leman, Ludwig Bauer und Zvonko Makovi�, zu bitten, sich vorzustellen - ich werde nichts �ber sie erz�hlen, denn sie werden sich selbst vorstellen und etwas aus ihren B�chern vorlesen und ich �bergebe, nach einer alten Dubrovniker Tradition, die Schl�ssel dieser Residenz der Kunst, der Literatur und der Sch�nheit. Haben Sie sch�nen Dank!
Als Erster begr�sste die Anwesenden der Vertreter des Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Vereins, der Schweizer Schriftsteller Michael Sasdi. Er dankte dem Herrn Botschafter f�r seine Gastfreundschaft, den kroatischen Schriftstellern f�r die angenehme Begegnung und Zusammenarbeit und allen Anwesenden f�r ihr Kommen zum gestrigen Kulturaustausch und zur heutigen Lesung. Er stellte kurz den Berner Schriftstellerinnen und Schriftsteller Verein vor und bezeichnete den Kulturaustausch mit den Schriftstellern anderer L�nder als eine der wichtigsten Aktivit�ten des Vereins. Bis jetzt realisierte der Verein diese Anl�sse mit den Schriftstellern aus Chile, Sizilien und Finnland und es freut ihn, dass jetzt die G�ste des Vereins die kroatischen Schriftsteller sind, und genau so freut ihn jetzt schon auch der Gegenbesuch und die Begegnung der Schweizer und kroatischen Schriftsteller in Zagreb, geplant im April dieses Jahres.
Danach stellten sich die kroatischen Schriftsteller vor und lasen aus ihren B�cher vor.
Ludwig Bauer bedankte sich f�r die Gastfreundschaft und f�gte einige interessanten Gedanken zur Integration hinzu, zur Wichtigkeit sich in einer neuen Heimat voll integrieren zu k�nnen und dabei die alte Heimat, die eigenen Wurzeln, Kultur und die Sitten nicht zu vergessen. Das ist nicht so einfach, aber diejenigen, denen das gelingt, werden dadurch auf eine Art reicher und wertvoller und bereichern dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Umgebung im Gastgeberland. Ludwig Bauer hat etwa dreissig B�cher geschrieben und in Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Tschechei und �sterreich ver�ffentlicht. Ein Teil davon sind Kinderb�cher und es freut ihn, dass diese B�cher zum Teil zur obligatorischen Schullekt�re geh�ren. Die restlichen B�cher sind haupts�chlich die historischen Romane, so auch das Buch "Die Chronik der Familie Weber" aus dem er einige sehr interessanten Teile vorgelesen hat.��
Lucia Leman, junge, aber bereits anerkannte kroatische Schriftstellerin, hat bis jetzt sechs B�cher ver�ffentlicht, davon drei Poesieb�cher und drei in Prosa. Ihr drittes Buch, der Roman "Die kleine Sirene", wurde letztes Jahr in Deutsch �bersetzt und an der englischen �bersetzung wird gerade gearbeitet. Sie lebt z. Zeit in Grossbritannien, und an der Uni in �Zagreb arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit mit dem Thema �ber Lord Byron.
Sie las aus ihrem Buch eine am�sante Geschichte die das Publikum mit Interesse verfolgte.
Zvonko Makovi�, der kroatische Dichter, Essayist, Kunstkritiker und Kunsthistoriker und der Pr�sident des kroatischen PEN-Zentrums stellte sich dem Publikum vor und erz�hlte wie er sehr fr�h, schon als Zwanzigj�hriger, mit dem Schreiben angefangen hat und womit er sich, neben seiner literarischer T�tigkeit, als Professor und Kathederchef an der Philosophischen Fakult�t der Uni Zagreb hauptberuflich besch�ftigt. Seine Poesie wurde in viele Sprachen �bersetzt und bis jetzt ver�ffentlichte er f�nf B�cher mit Essays, einige B�cher mit Kolumnen und Feuilletons und mehr als zehn Monographien, gewidmet den zeitgen�ssischen K�nstlern. Er organisierte dazu auch noch viele Kunstausstellungen. F�r seine literarische Arbeiten �erhielt er viele Auszeichnungen, so auch f�r sein poetisches Gesamtwerk die Auszeichnung des A.B. �imi� Fonds. Aus seinem Poesiebuch las er einige Gedichte vor.
Nach jeder Lesung erhielten die Autoren den verdienten Beifall der Anwesenden und danach bekamen die Zuh�rer die Gelegenheit den Autoren verschiedene Fragen betreffend ihre schriftstellerische T�tigkeit zu stellen.
Nachdem alle Fragen "aus erster Hand" beantwortet wurden, lud der Herr Botschafter alle Anwesenden zum weiteren gem�tlichen Beisammensein beim vorbereiteten Ap�ro, womit sich noch eine zus�tzliche Gelegenheit ergab, mit den Autoren auch im pers�nlichen Kontakt �ber verschiedene Aspekte ihrer literarischen Arbeit zu diskutieren.
Das war wirklich ein gelungener Abend!
Text: Zvonimir Mitar
