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Zum 300. Geburtstag von Ru�er Bo�kovi�


RU�ER BO�KOVI�
Dubrovnik, 18. Mai 1711 - Milano, 13. Februar 1787

Zu den Gelehrten des 18. Jahrhunderts gehört auch Ru�er Josip Boškovi� (Boscovich), dessen Name wie sein Werk vielfältig sind: Rogerius Josephus, Ruggiero Giuseppe, Roger Joseph. Er ist in einer kinderreichen Kaufmannsfamilie in Dubrovnik geboren. Nach dem Eintritt ins Jesuiten­kollegium Ragusinum wurden die ausserordentlichen Fähigkeiten des jungen Ru�er als „giovane di grande speranze“ erkannt und es folgte die Empfehlung zur Weiterbildung in Rom. Im Collegium Romanum studierte er zwischen 1725 und 1731 Rhetorik und Philisophie. Danach nahm er das Theologiestudium auf und wurde zum Priester geweiht.

        

Durch seine intellektuelle Leistung stiess Boškovi� zur Elite der europä­ischen Unviersalgelehrten. Seine lateinisch, italienisch und französich verfassten Schriften zeugen vom Naturwissenschafter, Dichter und Diplomaten. Wenn auch seine Abhandlungen über die Naturphänomene den Begriffsrahmen des zeitgebundenen Diskurses nicht sprengten, wird Boškovi� als Ideengeber für neue Entwicklungen von späteren berühmten Forschern gewürdigt und sein Einfluss auf die Nachwelt hält bis heute an. Dass der Jesuit Boškovi� Mitglied der Royal Society im anglikanischen England werden konnte, beweist die Toleranz der damaligen Gelehrtenwelt.

Im Sinne eines Hinweises auf Boškovi�s Tätigkeiten als Bauingenieur seien hier die brillanten Lösungen der Probleme mit der Ausbreitung von Rissen in der Kuppel des Petersdoms, den Bauschäden an der Hofbibliothek in Wien oder die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe erwähnt. Auch die geo­dätische Vermessung des Kirchenstaates im Auftrag des Papstes brachte eine sorgfältige Aufzeichnung des Staates und eine Landkarte mit der genauen Lage der Orte hervor. Die Beschäftigung mit Landvermessung veranlasste Boš­kovi� zur Suche nach Methoden der Ausgleichsrechnung, um aus mehreren fehlerbehafteten Gradmessungen die Parameter der Erdfigur optimal abzu­leiten. Diese Pionierleistung wurde später von den Mathematikern perfektio­niert.

Auch mit seinen Experimenten in der Sternwarte in Brera (Mailand) lieferte er der Nachwelt nicht nur einen nachhaltigen Beitrag zu Lichttheorie, sondern auch zur Optik. Boškovi�s Leistung auf dem Gebiet der Astronomie wurde durch die Internationale Astronomische Union mit der Bennenung eines Mondkraters nach ihm anerkannt.

        

Sein in Latein verfasstes Hauptwerk Die Theorie der Naturphilosophie reduziert auf ein einziges Gesetz der Kräfte, die in der Natur existieren (Wien 1758, Venedig 1763), das die Grundlage seiner Theorie und ihre Anwendungen enthält, schätzte Ernst Cassirer als das „naturphilosophische Hauptwerk der Epoche“ ein. In der Tat handelt es sich um den ersten ernsthaften Versuch einer allumfassenden Theorie der Mikrostruktur der Materie und ihrer Eigenschaften. Boškovi� schrieb „…dass Materie aus Punkten besteht, die vollkommen einfach, unteilbar, ausdehnungslos und voneinander getrennt sind; dass jeder Punkt die Eigenschaft der Trägheit hat und ausserdem die einer wechselseitig aktiven Kraft, die von der Entfernung abhängt…“. Diese Wechselwirkung der Punkte durch eine universelle abstandsabhängige Kraft ist in die Wissenschaftsgeschichte als curva Boscovichiana eingegangen.

Mit seiner dynamistischen Atomistik hat Boškovi� die Materie als diskontinuier­liches Gefüge ausdehnungsloser Kraftzentren aufgefasst und dadurch manche Vorstellungen der modernen Atomlehre vorausgeahnt. Als konsequenter Verfechter der Gravitationstheorie hat Boškovi� dann auch als erster Newtons mathematisch-mechanische Prinzipien zu einer umfassenden Dynamik weiterentwickelt. Carl Friedrich von Weizsäcker entdeckte in seiner Lehre „die Reduktion aller Physik auf Massenpunkt-Mechanik, wie sie von Boscovich ent­worfen und von Helmholtz zur Begründung des allegemeinen Energiegesetzes verwendet wurde.“ Und Boškovi�s Erkenntnis, dass die einfachsten Entitäten (puncta) unserer Sinneserfahrung widersprechen, war für Nietzsche „der grösste Triumph über die Sinne, der bisher auf Erden errungen worden ist“. Der Nobelpreisträger Leon Lederman nannte ihn „der Prophet aus Dalmatien“ und stellte fest: „Und da kommt Boscovich mit dem Vorschlag, die Materie bestehe aus Teilchen, die keine Dimensionen haben! Erst vor wenigen Jahrzehnten haben wir ein Teilchen gefunden, auf das diese Beschreibung passt. Wir nennen es Quark“.

Boškovi� bereiste Europa kreuz und quer, hielt regen Kontakt mit seiner Heimat, besuchte aber Dubrovnik nur ein einziges Mal. Sein Ansehen und sein diplomatisches Geschick wurden mehrmals von der auf strikte Neutralität bedachten Republik beansprucht. Boškovi� stand im Dienst der vatikanischen und französischen Diplomatie, pflegte gute Kontakte mit den Diplomaten der damaligen Grossmächte und bemühte sich mit Erfolg, die Interessen seiner Heimat zu unterstützen und zu fördern. Dabei diente ihm nicht selten die kroatische Sprache als Chiffre.

Im Jahre 1773 erfolgte die Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Klemens XIV. Boškovi� fand im gleichen Jahr eine Anstellung bei der französi­schen Marine als Leiter der Optik, nachdem ihm König Louis XV. die französi­sche Staatsbürgerschaft erteilt hatte. Im Einverständnis mit dem König löste er 1782 das Arbeitsverhältnis auf, um seine Opera omnia in Italien zum Druck vor­zubereiten. In seinem letzten kroatisch verfassten Brief an seine jüngste Schwester in Dubrovnik schrieb Boškovi�, dass er mit der Leistung des Kopfes nicht zufrieden sei und er sich schwach fühle. „Der Sinn meines Lebens hat sich erfüllt. Gott sei mit uns.“ Am 13. Februar 1787 starb er in Mailand und fand in der Kirche Santa Maria Podone die letzte Ruhe. Zum 300. Geburtstag ist das Jahr 2011 vom kroatischen Parlament zu Boškovi�s Jubiläumsjahr erklärt worden.

Text: Tihomir Nui�
Für das Portal illustriert von: zm

 

 

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